Jede Schnittmaßnahme basiert auf der Kenntnis der natürlichen Kronenentwicklung, die von der Wuchsform des Obstgehölzes beeinflußt wird.
Hier unterscheidet man zwischen einem Baum (Spitzenförderung), bei dem immer die obersten Knospen am stärksten wachsen und einem Busch (Basisknospen) bei dem immer die Knospen im unteren Teil am stärksten im Wachstum gefördert werden. Neben diesen grundlegenden Wachstumseigenschaften orientiert sich der Schnitt an den Entwicklungsstadien des Baumes. Hier unterscheidet man:
Pflanzschnitt:
Diese Schnittmaßnahme wird zum Zeitpunkt der Pflanzung durchgeführt; sie dient dazu, das Gleichgewicht von Pflanzteilen sprich oberirdisch (Zweige)und unterirdisch (Wurzeln) wieder herzustellen.
Jugendschnitt-Erziehungsschnitt:
Dieser Schnitt wird im darauf folgenden Jahr durchgeführt; denn im Jugendstadium kommt es immer auf den Aufbau der Krone an.
Erhaltungsschnitt:
Dieser Schnitt wird im Frühjahr vorgenommen, um das Altersstadium eines Baumes durch einen Verjüngungsschnitt hinauszuzögern.
Ertragsschnitt:
Dieser Schnitt erfolgt im Sommer. Die im Frühjahr gewachsenen Zweige werden eingekürzt (durch schneiden oder aber auch durch herausreißen der Jungtriebe) oder sie werden mit Gewichten in die Waagerechte gebracht. Durch das Ableiten des Zweiges braucht der Saftstrom länger um an die Spitzenknospe zu kommen und dadurch werden Blütenknospen gebildet und nicht Blätter und Holz. Wichtig bei diesem Schnitt ist auch, daß viel Licht auf die Früchte kommt und somit die Frucht richtig ausreift. Ansonsten ist sie nicht gut lagerfähig, da die Frucht zuviel Wasser enthält und sie würde außerdem zu fade schmecken. Beim Abschneiden eines Zweiges kommt man durch die Dicke der Schere nicht bis an den Austrieb heran. Bedingt hierdurch werden die sogenannten "schlafenden Augen", die sich an dem Austrieb befinden, zum Austreiben angeregt (Besenbildung). Das Rausreißen der Zweige hat den Vorteil, der Besenbildung vorzubeugen.
Keine Huthalter stehen lassen, sie schwächen den Baum.
Ein Baum darf nicht zu viele Früchte haben, lieber wenige, aber dafür mit Geschmack.
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